Es gibt im Skat ja ziemlich viele (Achtung: Wortspiel) Bauernregeln. Eine davon habe ich ja bereits einmal zerlegt. Es gibt aber auch eine, die durchaus sinnvoll ist.
Trumpf ist die Seele des Spiels
Gemäß dieser Regel soll der Alleinspieler möglichst Trumpf spielen, um diese bei seinen Gegenspielern zu klären.
Gerade Skatanfänger neigen dazu, zunächst ihre eigenen Stiche zu sichern und daher erstmal die Asse der Fehlfarben zu spielen. Allerdings riskiert man dabei, dass die Gegenspieler eines dieser Asse abstechen können. Zudem nimmt man sich die Möglichkeit, wieder billig (das heißt ohne einen eigenen Trumpf zu spielen) an den Stich zu kommen.
Es gibt Situationen, in denen man in Versuchung ist, von dieser Regel abzuweichen. Wenn man z.B. selbst wenig Trumpf hat, möchte man ein blankes Ass vorspielen, damit man die Möglichkeit erhält, die 10 dieser Farbe zu stechen. Aber auch in dieser Situation solle man erwägen, zunächst über Trumpf zu gehen. Spiele ich meine Fehlfarben, dann mache ich meine Gegenspieler sofort darauf aufmerksam, dass ich nicht trumpfstark bin. Sie werden ihre Spielweise schnell darauf einstellen. Zudem grenzt es schon an Leichtsinn, wenn man die 10 einer Farbe nachspielt, in der mir der Alleinspieler im ersten Stich das Ass vorgespielt hat.
Die Regel ist also durchaus sinnvoll. Aber auch hier gibt es – wie immer – Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Angenommen, ich spiele Pik mit diesem Blatt:
Ich sitze in Mittelhand und Vorhand spiel die Herz Dame aus. Ich gehe mit dem Ass an den Stich, Hinterhand legt die Herz 9.
Jetzt kann ich mich dazu entscheiden, zunächst die beiden Fehl-Asse zu spielen. Denn sonst kann Folgendes passieren:
Ich spiele Trumpf und Hinterhand kommt an den Stich. Dieser hatte die Herz Dame zu Dritt angespielt und spielt jetzt Herz 10 und König nach, ich muss zwei Mal bekennen. Hinterhand kann darauf zwei Mal schmieren. Und vielleicht kann er sich sogar von einer Farbe ganz freiwerfen. Vorhand spielt dann diese Farbe aus, ich steige mit dem Ass und Hinterhand kann stechen.
„Trumpf ist die Seele des Spiels“ ist aber durchaus eine Regel, die man sich merken kann.