Interessanter Streitfall: Ein Spieler reizt bis 44 und sagt dann Pik Hand an. Er reizte ohne zwei. Jetzt wird festgestellt, dass drei Karten im Skat liegen. Einer der Gegenspieler hat nur neun Karten auf der Hand, die beiden anderen Spieler haben die richtige Anzahl an Karten.
Zunächst einmal ist festzustellen, dass das Spiel nicht neu gegeben wird. ISkO 3.2.9:
Wurden die Karten vergeben, indem sie zahlenmäßig ungleich verteilt sind, ist nur dann noch einmal zu geben, wenn die Beanstandung vor Beendigung des Reizens erfolgte oder wenn beide Parteien eine fehlerhafte Kartenzahl haben […].
Da das Reizen bereits beendet ist, wird nicht neu gegeben. Dadurch, dass der Alleinspieler die richtige Anzahl an Karten hat, gewinnt er damit automatisch sein Spiel. Daran ändern auch die drei Karten im Skat nichts.
Eine der drei Karten im Skat ist der Kreuz Bube. Der Alleinspieler hat sich also eigentlich überreizt.
Das Internationale Skatgericht hat in einem vergleichbaren Fall entschieden, dass die drei Karten im Skat für die Spielbewertung gar nicht herangezogen werden sollen. Denn sonst müsste man ja insgesamt 13 Karten für die Spielbewertung berücksichtigen. Es bleibt also bei den 10 Handkarten des Alleinspielers und damit bei einem „ohne 2 Hand 3 Spiel 4“-Spiel, das nicht überreizt ist.